Liman (Schiff)

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Liman
Das Schwesterschiff Tscheleken
Das Schwesterschiff Tscheleken
Schiffsdaten
Flagge Sowjetunion Sowjetunion
Russland Russland
Schiffstyp Aufklärungsschiff
Klasse Projekt 861M
Rufzeichen SSW-824
Heimathafen Sewastopol
Bauwerft Stocznia Północna
Kiellegung 1970
Verbleib 2017 gesunken
Ab 1970
Länge 73,32 m (Lüa)
Breite 10,8 m
Tiefgang (max.) 3,85 m
Verdrängung 1542 t
 
Besatzung 78
Maschinenanlage
Maschine 2 6TD-48-Zgoda-Sulzer-Dieselmotoren
Maschinen­leistung 3.600 PS (2.648 kW)
Höchst­geschwindigkeit 17 kn (31 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung ab 1989

16 × Strela-2MF-Flugabwehrraketen

Sensoren ab 1989

Witok-AK, MRR-1-7, Wachta-M,10,12, Wisit-M, Rotor-N, Usel, Kaira

Die Liman (russisch Лиман) war ein russisches Aufklärungsschiff der Moma-Klasse (Projekt 861M), das am 27. April 2017 im Schwarzen Meer nach einer Kollision sank.

Sie wurde 1970 bei Stocznia Północna in Danzig als hydrographisches Vermessungsschiff gebaut und 1989 für die sowjetische Kriegsmarine zum Aufklärungsschiff umgebaut.[1] Sie gehörte zur Schwarzmeerflotte.[2]

1999 erregte die Liman internationales Aufsehen als sie in die Adria entsandt wurde, um NATO-Operationen gegen Jugoslawien zu überwachen.[3]

Die Youzarsif H (2015)

Am 27. April 2017 kollidierte die Liman um 11.45 Uhr Ortszeit[4] im Schwarzen Meer nordwestlich des Bosporus in dichtem Nebel mit dem unter togolesischer Flagge fahrenden 2334 BRZ großen Viehtransporter Youzarsif H. Die Youzarsif H war ursprünglich am 26. Januar 1977 als Frachtschiff des Sietas Typs 81 mit dem Namen Jan Kahrs von der Hamburger Norderwerft abgeliefert worden. Nach mehreren Verkäufen wurde das Schiff 2013 zum Viehtransporter umgebaut und danach mit 2334 BRZ und einer Tragfähigkeit von 2103 tdw neu vermessen. Eigner ist die 2000 gegründete, in Tripoli (Libanon) beheimatete Viehtransportreederei Hammami Livestock.[5] Zum Zeitpunkt der Kollision war sie mit einer Ladung von 8800 Schafen von Constanța in Rumänien nach Akaba in Jordanien unterwegs.

Die Liman sank um 14.48 Uhr Ortszeit.[3] Die Untergangsstelle liegt 18 Seemeilen nördlich von Kilyos (41° 31′ 21,7″ N, 28° 52′ 10,8″ O).[2] Die gesamte 78-köpfige Besatzung wurde durch die türkische Küstenwache (63 Personen) und die Youzarsif H (15 Personen) gerettet.[6]

Zum Zeitpunkt der Kollision sollte die Liman das NATO-Manöver „Sea Shield“ im Schwarzen Meer überwachen.

Commons: Liman – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

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  1. Kareem Fahim, Andrew Roth: Russian navy intelligence ship sinks after collision with freighter off Turkish coast. In: The Washington Post. Nash Holdings LLC, 27. April 2017, abgerufen am 27. April 2017 (englisch).
  2. a b Russian navy ship sinks off Turkey’s Black Sea coast after collision with cargo vessel. In: Daily Sabah. Çalık Holding, 27. April 2017, abgerufen am 27. April 2017 (englisch).
  3. a b Russian spy ship Liman sinks off Turkey after collision with freighter. In: bbc.com. British Broadcasting Corporation, 27. April 2017, abgerufen am 27. April 2017 (englisch).
  4. Can Sezer, Humeyra Pamuk: Russian intelligence ship sinks off Turkey’s Black Sea coast. In: livemint.com. HT Media Ltd., 27. April 2017, abgerufen am 27. April 2017 (englisch).
  5. Hammami Livestock, Fleet: Youzarsif-H, abgerufen am 4. Juli 2019
  6. Patrick Kingsley: 78 Rescued as Russian Naval Ship Sinks After Collision. In: The New York Times. The New York Times Company, 27. April 2017, abgerufen am 27. April 2017 (englisch).